Glück und Zufall in Kartenspielen

Welche Rolle der Faktor “Glück” beim Kartenspiel einnimmt, ist heftig umstritten und hängt im Übrigen stark vom Spiel selbst ab. Nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung etwa ist Glück im Poker eher zu erwarten als im Roulette, dementsprechend gibt es Pokermeisterschaften, aber keine Roulettemeisterschaften. Das bedeutet, beim Kartenspiel kann eine Mischung aus Können und gutem Blatt zu einer Glückssträhne führen, die es gilt auszunutzen. Beim Roulette ist das viel weniger wahrscheinlich und vor allem viel schlechter zu berechnen. Doch auch zwischen einzelnen Kartenspielen schwankt die Wahrscheinlichkeit, eine Glücks- oder Pechsträhne zu erwischen, sehr stark.

Welche Rolle spielt das Glück im Kartenspiel?

Wie schon angedeutet ist Glück nicht der ausschlaggebende Faktor. Sämtliche Kartenspiele sind so aufgebaut, dass sich bei einer längeren Session – daher spielen Profis stets über Stunden – die Chancen auf alle Mitspieler in etwa gleich verteilen. Hier kommt wiederum die Bedeutung der Glückssträhne ins Spiel: Wer spürt, dass er sie gerade am Zipfel gefasst hat, sollte in diesem Moment keinesfalls loslassen, sondern unbedingt weiterspielen und am besten nicht einmal zur Toilette gehen. Erfahrene Spieler wissen: Die Strähne hört alsbald auch wieder auf, oder um es mit Manfred Krug zu sagen: Das Glück ist wie ein scheues Reh, das aus dem Wald heraustritt – schaut man zu lange hin, ist es verschwunden. Diesen Fakt kennen sowohl Anfänger als auch erfahrene Kartenspieler, weshalb eigentlich eher über das Verhältnis zwischen Glück und Können diskutiert wird. Eine recht zuverlässige Aussage in dieser Hinsicht deutet an, dass bei Anfängern das Können um das Dreifache, bei Profis um das Sechsfache gegenüber dem reinen Glück das Spielergebnis bestimmt. Würde man diese Formel zum Beispiel auf andere Glücksspiele wie Lotto eins zu ein anwenden können, dann würde wahrscheinlich jede Woche zweimal der Jackpot geknackt werden. Aber leider ist speziell hier das Glück zu nahezu 100% entscheidend.

Das Zufallsprinzip bei Kartenspielen

Der Zufall spielt bei Kartenspielen im Moment des Ziehens der Karten eine überragende Rolle. Bei gut gemischten Karten und einer langen Session gleicht sich das aber in der Regel wieder aus (siehe oben), jedoch spielen

  • a) beileibe nicht alle Spieler sehr lange und empfinden sie
  • b) ihr gutes oder schlechtes Blatt subjektiv sehr unterschiedlich

Man beachte, wie viele Metaphern aus Glücksspielen und vor allem aus dem Kartenspiel ins wahre Leben übernommen wurden, etwa “er hatte gute Karten”, “das Blatt hat sich gewendet”, “er hat noch ein Ass im Ärmel” oder einfach nur das “Pokerface”. Alle diese Metaphern besagen im Grunde, dass man aus seinen Karten durchaus etwas machen kann, und die meisten Kartenspiele sind ja so aufgebaut, dass die Spieler entweder vorzeitig aussteigen dürfen, um ihre Verluste zu begrenzen, oder eben ihre Glückssträhne voll ausspielen können. Dass ihm diese irgendwann widerfährt, daran sollte ein Spieler wie auch der Mensch im wahren Leben immer glauben. Na dann: viel Glück!

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