Bridge – das rasend schnelle Stichspiel
Laut Deutschem Bridge-Verband dauert es lange, bis aus einem Spieler ein wirklich guter Bridgespieler geworden ist und das, obwohl eine normale Spielrunde des beliebten Stichspiels gerade einmal fünf bis zehn Minuten Spielzeit erfordert. Kein Wunder, dass Bridge außerordentlich beliebt ist und zu den bekanntesten Kartenspielen überhaupt gehört. Jede Runde ist faszinierend, ständig müssen sich die gegnerischen Mannschaften selbst neu kennenlernen, bevor sie die Stiche für sich erobern. Das macht die Gruppendynamik spannend und erfordert höchste Konzentration.
Eine Runde Bridge ist wie ein einziger Reiz
Beim Bridge geht es darum, den Gegner zu reizen indem eine Karte ihn zur Aktion bewegt. Das Besondere hier ist, dass quasi jede Karte den Reiz darstellen kann, weil sie der Spieler als Trumpf auswählen darf. Das macht für ihn vor allem dann Sinn, wenn er selbst möglichst viele Karten einer Farbe auf der Hand. Empfohlen sind hier mindestens acht Karten von Herz, Kreuz, Pik oder Karo. Die Gegner müssen nun im Spielverlauf bedienen, dürfen aber auch Trümpfe einsetzen. Derjenige, der die erste Karte ausgespielt hat übernimmt für den weiteren Spielverlauf die Rolle des Alleinspielers, denn er hat den so genannten Kontrakt angesagt. Sein Spielpartner muss daraufhin die Karten offen legen und wird zum Dummy. Der darf zwar weiterhin bedienen, aber nur noch nach Ansage seines Spielpartners. Der Spieler von der anderen Mannschaft hingegen darf noch seine Karten ausspielen. Das Spiel erfolgt nun halboffen so lange, bis 13 Stiche gezählt sind. Gewonnen hat der Kontrakt-Spieler mit seinem Dummy aber nur dann, wenn er zuvor die richtige Menge Stiche geschätzt hat. Es geht also um die beste Vorhersage in diesem Kartenspiel, nicht nur um die höchste Menge erreichter Stiche.
Kontrakt-Bridge für Fortgeschrittene
Bridge an sich ist schnell, kurz aber kann mitunter sehr kompliziert werden. Neben der einfachen Spielvariante gibt es weitere Möglichkeiten, das Spiel noch spannender zu gestalten. Hier erhalten Spieler nicht nur Pluspunkte für richtige Schätzungen ihrer Stiche, sie erhalten auch Minuspunkte für falsche Schätzungen. Wichtig bei dieser Variante ist, den Block stets parat zu halten, damit alle Punkte auch richtig gegengerechnet werden können. Auch Revoke-Spielzüge sind möglich. In diesem Fall kann ein Gegner zwar bedienen, macht das aber nicht. Ist kein Spielpartner vorhanden, lässt sich Bridge statt zu viert auch nur zu zweit spielen. Dann folgt es anderen Regeln, da mehr Karten ins Spiel kommen müssen, um den Spielverlauf interessant zu gestalten.
Bridge – ein Spiel mit Geschichte
Ins Spiel kommen 52 Karten, Joker sind keine dabei. Das Spiel selbst gehört zum englischen Kulturgut und entstammt dem 15. Jahrhundert. Entwickelt hat sich das Kartenspiel aus einem ähnlich angelegten Stichspiel, dem Whist. Während des Krieges auf der Krim gelangte Bridge über England in die Türkei, nach Russland und schließlich bis nach Amerika.
Ab dem 19. Jahrhundert etwa war Bridge so beliebt, dass große Turniere veranstaltet wurden. Deshalb ist es hier in Deutschland auch nicht verwunderlich, dass es nicht DEN einen Spieleanbieter gibt, der Bridge vertreibt. Es gehört inzwischen fest zu den Gesellschaftsspielen dazu und ist deshalb auch in jeder Spielbox zu finden, mal allein, dann wieder gemeinsam mit anderen beliebten Kartenspielen.