Piquet – traditionelles Stichspiel aus Frankreich

Eine Runde Piquet ist in der Regel ein Aufbegehren gegen den Kontrahenten. Hier sind keine Mitspieler von Nöten, denn es geht um das Duell, Spieler gegen Spieler. Das macht Piquet schnell spielbar, denn Kontrahenten sind ja leicht zu finden. Damit hört der Anspruch aber noch lange nicht auf, denn das französische Kartenspiel zählt nicht nur zu den traditionellsten, sondern auch zu den anspruchsvollsten ihrer Art. Bereits im Jahr 1390 fanden sich Piquet-Karten auf dem Tisch. Das sind nach wie vor 32 Stück, die dem klassischen französischen Blatt entsprechen.

Piquet ist ein Stichspiel mit Kunstcharakter

Im Piquet gibt es im Spielverlauf weder Joker noch Trümpfe. Die Karten werden gemäß ihrer Wertigkeit gestochen. Das Ass zählt dabei elf, dann folgt der König, die Damen, der Bube und die restlichen Karten. Die Spieler erhalten jeweils zwölf Karten. Ist eine ausgespielt, darf eine neue Karte aus dem Talon (Stapel) gezogen werden. Von den anfangs 12 Karten bleiben schon nach wenigen Minuten lediglich neun bis sieben Karten übrig, denn es wird aussortiert. Die am wenigsten nützlichen Karten verschwinden umgedreht auf dem Tisch, nur die besten dürfen bleiben. Der der zuerst sortieren darf macht es vor, der Kontrahent darf dann ebenso viele Karten ablegen. Anschließend erfolgt die Bewertung der Blätter.

Eine Farbe (Rummel) zählt Punkte und zwar jeweils fünf. Sind mehrere Blätter von der selben Farbe vorhanden, nennt man dies Sequenz. Auch dafür gibt es Punkte, ebenso wie für das Kunststück, die Paradesammlung. Karten die mehrfach vorhanden sind in der Wertigkeit zwischen der Zehn und dem Ass erhalten eine höhere Punktzahl.

Die Punkte werden notiert und das Spiel geht in die nächste von insgesamt sechs Runden. Bei der Endabrechnung sind nicht nur die eigenen Punkte zu gewinnen, sondern auch die des Gegners, Plus 100 Extra-Punkte sofern dieser in den sechs Spielen weniger als 100 Punkte in der Gesamtbewertung erreicht hat und/oder der Gewinner selbst auch nicht mehr Punkte erzielen konnte.

Piquet: das Spiel mit der Lust

Es gibt in London und Prais elitäre Clubs, die sich dem Piquet-Kartenspiel verschrieben haben. Daran lässt sich in etwa seine Beliebtheit ablesen. Die Tatsache, dass sich dieses handliche Kartenspiel nicht nur schnell, sondern auch günstig mit normalen Spielkarten bestreiten lässt, trägt ebenfalls zu seinem erstklassigen Ruf bei. Die Regeln sind einfach aber verzwickt, die Zusammenrechnung der Punkte allerdings erfordert etwas Übung.

Einen speziellen Verlag, der das Spiel vertreibt gibt es nicht, dafür sind einfach viel zu viele französische Kartenspiele im Umlauf. Alternativ dazu lässt sich Piquet aber auch problemlos mit deutschen Karten spielen. Dies ändert weder den Spielverlauf, noch die Punktezählung am Ende. Wollen mehr als zwei Spieler eine Spielrunde eröffnen so bietet es sich an, eine Art Turnier zu veranstalten, in dem jeder einzeln antreten muss.

Foto: Kartenspiel Piquet von Piatnik

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